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Willkommen im Saarland!

Die Unverzichtbaren!

2002

DBB Jugend Saar und Türkischer Kulturkreis Alevitische Gemeinde Saarland

Integration durch Information

30. Mai 2002

"Religiöse Freiheit und Vorbehalte gegenüber Fremden sind Themen, die in der aktuellen Diskussion immer wieder stehen. Vorurteile bekämpft man am Besten mit Information und dem gegenseitigen Kennenlernen." So bedankte sich DBBJ Landesjugendleiter Volker Arnold für die Einladung zu einem gemeinsamen Gespräch im alevitischen Kulturzentrum in Saarbrücken-Gersweiler. Das umschreibt ebenso die Intention, sich als Jugendverband mit der Zukunft einer multikulturellen Gesellschaft zu befassen. Der frühere Bundespräsident Roman Herzog umschrieb 1997 die Thematik mit der Aussage: "Der interkulturelle Dialog gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Zukunft. Von ihm hängt zunächst einmal der Friede zwischen Nationen und Regionen der Erde ab. Wir merken aber zunehmend, dass auch der innere Frieden in unserem Land ohne einen solchen Dialog auf die Dauer gefährdet ist."


Der "Türkische Kulturkreis Alevitische Gemeinde Saarland und Umgebung e. V." unterhält seit kurzer Zeit in Saarbrücken sein Kulturzentrum. Ende Mai 2002 trafen sich die Landesjugendleitung der DBB Jugend Saar und der Vorstand der alevitischen Gemeinde im fast fertig umgebauten Kulturzentrum zu einem Meinungsaustausch. Der Vorsitzende Hasan Kücük begrüßte die Gäste der DBBJ und stellte den Verein und das Kulturzentrum vor. Im Gespräch kamen schnell viele Fragen zum Islam, seinen Glaubensrichtungen, religiöse Freiheiten in Deutschland und der Türkei, dem Hauptherkunftsland der Aleviten auf. Auch über innenpolitische Themen wie z. B. die Frage von Islamunterricht in deutschen Schulen oder die Abschottung ausländischer Einwohner in eigenen Stadtteilen wurde gesprochen. Mustafa Kücük, ebenfalls im Vorstand der Aleviten, zeigte sich durchaus kritisch zum Integrationsbemühen und zur Integrationsfähigkeit vieler ausländischer Einwohner Deutschlands. Aber er machte auch deutlich, dass Integration keine Assimilierung bedeutet, also kein Aufgehen in einer rein deutschen Kultur.

Die Aleviten als auch die DBBJ Saar wollen den Dialog weiter fortsetzen. Nach den Reden am "Runden Tisch gegen Gewalt und Extremismus" der Landesregierung, dem DBBJ Seminar zur innerkulturellen Bildung in Hamburg im letzten Jahr, der Postkartenaktion "Schwarz und Weiß wie Gut und Böse?" soll eine größere Diskussionsrunde mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit den Gedankenaustausch fortsetzen und intensivieren. Sobald das Kulturzentrum komplett fertig gestellt ist, werden in Vorbereitungsgesprächen die Runde vorbereitet. Im Internet und im "TOP aktuell" wird rechtzeitig der Termin bekannt gegeben.