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Willkommen im Saarland!

Die Unverzichtbaren!

2001

Jugendkriminalität eine Aufgabe für alle


20. Juni 2001

Allgemeine Entwicklung im Saarland in den Jahren 1996/97: 1500 Verurteilungen nach Jugendstrafrecht (bis 21 Jahre). Insgesamt ist ein Anstieg zu verzeichnen, jedoch kein zentraler Grund für diesen Anstieg erkennbar.

Die Ursachenforschung stellt sich für die DBB Jugend wie folgt dar:

  1. Familie
    • Erziehungsproblematik wegen
    • steigender Scheidungsrate ⇒ alleinerziehende Elternteile
    • Berufstätigkeit beider Elternteile ⇒ Vernachlässigung der Aufsichts­pflicht
      ⇒ Kinder bzw. Jugendliche sind oftmals am Tage auf sich allein gestellt
  2. Arbeitslosigkeit der Eltern
    • Spannungen, Krisen werden auf die Kinder übertragen
    • Diskriminierung der Kinder in der Schule⇒ Auseinandersetzung
      ⇒ Gewalt
    • Arbeitslosigkeit der Jugendlichen selbst
    • Keine finanzielle Mittel
    • Übermaß an Freizeit
  3. Bandenkriminalität
    • Imponiergehabe
    • Mutproben, Diebstahl, Raub, Körperverletzung
      ⇒ Anerkennung, welche in Familie oder Beruf ausbleibt wird so erhofft
    • Zugehörigkeitsgefühl, soziales Gefüge
    • verschiedene Nationalitäten auch Nährboden für Rechtsextremismus bekriegen sich
    • Konkurrenz einzelner Jugendgruppen wegen sozialer Unterschiede
  4. Beschaffungskriminalität
    • Drogen
    • Arbeitslosigkeit
    • Statussymbole (Markenkleidung etc.)
    Als Reaktion auf diese Ursachen fordert die DBB Jugend verstärkt präventive Maßnahmen. Ein Ruf nach dem Polizeistaat kann nicht helfen. Diese Ursachen müssen bekämpft werden.
    • Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
    • Ausbau des Freizeitangebotes durch Vereine und sonstige Institutionen
    • kurzfristige justizielle Reaktionen auf die Tat/Abschreckung
    • Einrichtung eigener Jugendkommissariate, da so individuelle Beziehung zu Ersttätern möglich
    • Mehrfachtäter können verhindert werden
    • Verstärkte Werbung für gegenseitige Rücksichtnahme verschie­dener Nationalitäten - Berührungsängste abbauen - Einrichtung von Begegnungsstätten
    • Drogenberatungsstellen nicht nur in Ballungsgebieten
Eine effektive Bekämpfung der Jugendkriminalität ist nur durch eine verstärkte Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden mit den am Entwicklungsprozess der Jugendlichen beteiligten Personen und Institutionen (Vereine, Schule etc.) möglich.
Einen Kardinalsweg gibt es freilich nicht. Weiterhin sollten die Beteili­gungsrechte der Jugendlichen im politischen Entscheidungsfindungs­prozess ausgebaut werden.
Wäre es möglich auf Probleme, welche Jugendkriminalität auslösen können, rechtzeitig zu reagieren.

Agieren statt reagieren!